- In drei Klassen werden Workshops zum Thema FAIRTRADE stattfinden: 1a, 1b und 4b
- in diesen Klassen wird das Thema auch verstärkt im Unterricht behandelt – Frau Tentschert hat eine Link-Liste mit Unterrichtsmaterialien zusammengestellt, die verwendet werden können.
- bei der nächsten Konferenz (18.11.) werden alle Kolleginnen gebeten für die Kaffeemaschine im Lehrerzimmer nur mehr FAIRTRADE Kaffee mitzubringen. Weiters wird auf Wunsch die Link-Liste an interessierte Kolleginnen verschickt und über den Stand des Projekts informiert.
- am Elternsprechtag (26.11.) werden Jakob und Christoph einen Verkaufsstand mit FAIRTRADE Adventkalendern und Nikoloschokolade betreuen. Frau Tentschert hat aus dem Weltladen einiges aus dem Sortiment mitgebraucht und wir besprechen, welche Mengen wir auf Kommission bestellen können.
- Beim Schulfest im Frühjahr werden die 1a und 4b in einer gemeinsamen Aufführung die Bedeutung des Fairen Handels thematisieren.
- Frau Brandner hat mit dem Leykam Verlag besprochen, dass bei der Buchausstellung Bücher zum Thema Fairer Handel angeboten werden. Das Buch „DAs himmelblaue T-Shirt“ kommt auf die Wunschliste der Schulbibliothek.
- Mit den Elternvertretern der 4b und 2a wird Kontakt aufgenommen und gebeten, im Eltern-Cafe am Elternsprechtag ebenfalls FAIRTRADE Kaffee auszuschenken.
- Beim Spielefest am 3. Juli 2015 wird es eine Spielestation mit FAIRTRADE Fußbällen geben.
- Im 2. Semester ist wein weiteres Treffen des Schulteams geplant.
Eat and Think -> EATHINK!
Erfreulicherweise beschäftigen sich ja viele unterschiedliche Gruppen mit der Thematik einer fairen Güterverteilung. Ein ganz besonderes Thema in diesem Zusammenhang ist die Ernährung. Daher hat sich die NGO „Südwind“ auch ganz besonders damit auseinander gesetzt und erarbeitet Unterrichtsbilder dazu, die von den am Projekt „Eathink“ teilnehmenden Schulen getestet werden.
Da die heurige Expo in Mailand auch diesem Thema gewidmet war, fand ein Workshop dazu auch dort statt, an dem eine unserer Kolleginnen teilnehmen durfte.EAThink Workshop Mailand 2015
The true cost – How to wear fair
Ein Bericht der 3 b FW
Am Freitag, den 18. September 2015 besuchten wir gemeinsam mit der 3 a FW die Arbeiterkammer, wo wir uns den Film « The true cost » auf Englisch mit deutschen Untertiteln angesehen haben.
In diesem Film ging es um Mode und ihren Preis, über eine Milliardenindustrie, die jeden Style als immer neue Offenbarung inszeniert, an der wir teilhaben dürfen – vorausgesetzt, wir kaufen. Doch diese Geschichte beginnt nicht auf den Laufstegen, sondern in den Textilfabriken Bangladeschs, Indiens und Chinas.
Je billiger die Produktion, desto besser für die Handelskonzerne. Der Film zeigte uns aber das Elend der Menschen, die unsere Kleidung produzieren. Sechs Tage die Woche unter widrigsten Arbeitsbedingungen für einen extrem niedrigen Lohn von knapp 2 Euro pro Tag. Betroffen sind Geschäfte wie H&M, Primark, Zara, Forever21, etc. Also genau jene, in denen wir am liebsten einkaufen.
Erschreckend waren die verheerenden Umweltschäden durch Billigproduktion. Viele Kinder kommen mit Geburtsfehlern auf die Welt, weil die Chemikalien für die Kleidung Flüsse und Trinkwasser verseuchen und die enorme Müllberge von Kleidung, die nur schwer verrotten, die Umwelt belasten.
Nach dem Film gab es mit den anwesenden Klassen noch eine Diskussionsrunde, in der die Thematik des Films aufgearbeitet wurde und offene Fragen der Schüler beantwortet wurden.
Interessierte Schüler bekamen eine Gratiskarte für die „Wear Fair & mehr“ – Messe in der Tabakfabrik, die vom 18. bis 20. September stattfand.
Einzelne Meinungen und Reflexionen der Schülerinnen:
„Ich finde, es soll nicht mehr zugeschaut werden, sondern dringend etwas getan werden, wie z.B. die Arbeitsbedingungen verbessern […]. Doch wir hier können auch etwas bewirken, indem wir einfach in den Geschäften nicht einkaufen gehen. Es gibt auch zahlreiche Geschäfte mit schönen Sachen, die nicht aus der Massenproduktion stammen.“
„Die zwei schrecklichsten Szenen im Film waren für mich, wo die Fabrik eingestürzt ist und die Menschen geweint, geschrien und zusammen gebrochen sind. Und die Demonstrationen in China, wo selbstbewusste Frauen aufgestanden sind und für ihr Recht kämpfen wollten, leider mit schrecklichen Folgen.“
„Ich habe den Film einerseits sehr schockierend gefunden, aber auch sehr interessant. Ich werde mir in Zukunft überlegen, wo ich einkaufen gehe und was ich mir kaufe. Der Film hat mir die Augen geöffnet.“
„Ich werde ab jetzt immer schauen, woher meine Kleidung kommt und manchmal doch überlegen, ob ich alles brauche, was ich kaufe und auf einiges verzichten.“
„Meine Meinung ist, dass ich nicht mehr so viel Gewand kaufe und mir genau überlege, ob ich nicht schon so ein ähnliches T-Shirt habe. Jetzt denke ich mehr an die Leute, die so hart arbeiten, aber nicht gut verdienen.“
„Diesen Film sollten viel mehr Jugendliche sehen, damit ihnen mal bewusst wird, was wir anhaben und unter welchen Bedingungen es hergestellt wird […]“
Dienst an den Kolleg*innen
Eine der ersten Handlungen in diesem neuen Schuljahr war es, den kleinen, aber abwechslungsreichen Fairtrade-Stand im „Lehrercafé“ wieder zu befüllen – und er erfreut sich auch wieder regen Zuspruchs!
Der Kalender daneben stammt von der Tropenstation „La Gamba“ in Costa Rica, durch die wir mit Hilfe der Gewinnspanne aller Fairtrade-Verkäufe einerseits ein Patenkind, andererseits die Wiederbewaldung („Regenwald der Österreicher“) .
Fair Play und Faire Riegel – das Marienberg Sportfest 2015
Zum Abschluss des Schuljahres 2014/15 fand auch heuer wieder am Donnerstag , den 9. Juli – einen Tag vor Ferienbeginn – das seit einigen Jahren traditionelle Sportfest auf den Sportanlagen des nahegelegenen Marianums statt.
Alle noch anwesenden Klassen messen sich dabei bis Mittag in zwei Disziplinen: Fußball (6 Feldspielerinnen, mit Lehrerunterstützung) und Völkerball. Eine zusätzliche Wertung gibt es für die jeweiligen Fanclubs der Klassen, hier wird von einer Lehrer-Jury vor allem Kreativität und Originalität beim Umsetzen des selbst gewählten Mottos, sowie die Lautstärke der Anfeuerungsrufe bewertet 😉 Die Platzierungen in allen drei Kategorien werden zusammengezählt und so ergibt sich der Gesamtsieger des Tages. Neben dem Wettkampf und der Klassengemeinschaft stehen vor allem Spaß und Spiel im Vordergrund!
Heuer wurde die traditionelle Jause (Leberkäse- und Käse-Semmel, Getränke) durch einen fairen, süßen Akzent ergänzt: Unsere Kollegin und Fair Trade Marienberg School Team-Mitglied Andrea Stockinger hat gemeinsam mit einigen Schülerinnen im Vorfeld „faire Müsliriegel“ zubereitet. Möglichst viele der Zutaten für ihren Cashew-Riegel hat sie aus dem Weltladen Bregenz bezogen. Die Schülerinnen haben ergänzend dazu auf kleinen Plakaten Informationen zu den Zutaten und zum Fairen Handel aufgearbeitet.
Die kleinen Energiespender fanden in den Spielpausen großen Anklang bei den Schülerinnen und den Lehrpersonen. Wir danken Andrea für ihren Einsatz und für die tolle Idee!
„Shoppen einmal anders“ – der Weltladen als Lernort und ein kritischer Blick auf den fairen Handel
Der Fächerkanon unserer HLW bietet viele Gelegenheiten, das Thema „Fair Trade“ in den Unterricht verschiedenster Jahrgänge zu integrieren. Zwei Beispiele aus dem heurigen Schuljahr möchten wir kurz vorstellen:
Als Vorbereitung auf die Betreuung des Fair Trade Points durch ein Team von Schülerinnen der 2. Klassen der Fachschule besuchten zwei Gruppen des Ausbildungsschwerpunktes „Ernährung – Gesundheit – Betriebswirtschaft“ mit ihren Lehrpersonen Martina Fend und Sabrina Bürkle im Herbst 2014 den Weltladen Bregenz. Die Leiterin Eva Riedel und ihr Mann Helmut sind seit vielen Jahren unsere Partner beim Fair Trade Point und haben immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen und eine offene Tür für einen Besuch (auch wenn das kleine Geschäft dann aus allen Nähten platzt!).
Nach einer Einführung samt Fragerunde bekommen die Schülerinnen in kleinen Teams ein Arbeitsblatt um das Weltladen-Geschäft auf eigene Faust zu erkunden. Dabei werden auch wichtige Informationen für den Ernährungslehre-Unterricht (Warenkunde) gesammelt. Besonders aktiv werden die Schülerinnen bei der letzten Aufgabe: „Finde ein passendes Geburtstags-Geschenk für deine Freundin um maximal 10 Euro!“ Eine wichtige Erfahrung: Geschäfte wie der Weltladen sind nicht nur Einkaufsmöglichkeit, sondern Orte der Begegnung und des Lernens!
Unser dreijähriger Aufbaulehrgang bietet im Schwerpunkt „Kultur – Wirtschaft – Soziales“ ebenfalls eine ideale Plattform für das Thema. Hier haben zwei Schülerinnen der zweiten Klasse den Fairen Handel als Referatsthema gewählt. Die sehr gelungene Zusammenfassung in Form eines Lückentextes konnte die Kollegin Karoline Bechter dann in ihren Unterricht in der ersten Klasse Aufbaulehrgang integrieren. Mit einem kritischen Weltjournal-Bericht über den fairen Handel (Jänner 2012) und den verschiedenen Stellungnahmen dazu wurde in einem weiteren Schritt in der Klasse eine spannende Diskussion eingeleitet. Ganz im Sinne der ARGE Weltladen, die sich selbst zu einer kritischen Auseinandersetzung und ständigen Reflexion als Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Fair Trade Gedankens verpflichten!
Aktionsplan
Als wir mit dem Ansinnen, uns um das Zertifikat einer FAIRTRADE-Schule zu bewerben, an unseren Herrn Direktor herantraten, war die Reaktion: „Selbstverständlich – das sind wir doch schon eigentlich!“
Damit war klar, dass jede unserer Aktionen willkommen geheißen wurde – und sie werden mit Sicherheit über das hinausgehen, was im Aktionsplan als Minimum festgelegt wurde …
… was sich auch schon bald herausstellte: Nicht nur, dass das Angebot an Fairtrade-Waren noch weiter ausgebaut werden sollte und für unsere Kolleg_innen Fairtrade ein wichtiges Thema im Unterricht darstellt, ergab sich darüber hinaus schon eine Teilnahme am Projekt „Eathink“ des Südwind.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
In der ersten Maihälfte wurde es in manchen Klassen hektisch!
Da unsere Schule auch bei dem Projekt „Eathink“, das vom „Südwind“ organisiert wird, teilnimmt, haben sich einige Klassen bzw. Gruppen auch entschlossen, am ausgeschriebenen Fotowettbewerb (Einsendeschluss 15.5.) teilzunehmen. In wenigen Bildern sollte aufgezeigt werden, wo unsere Nahrung herkommt und was alles mit ihr verbunden ist – ein Thema, das natürlich auch mit dem fairen Handel zu tun hat!
Die Schülergruppen aus vierten und fünften Klassen haben sehr selbstständig agiert; das Einzige, wobei eine Gruppe Hilfe brauchte, war Folgendes: Sie wollten mit Hilfe von Menschenmengen veranschaulichen, wie viel Wasser bei der Produktion verschiedener Lebensmittel verbraucht wird (eine Person entspricht 2 Liter Wasser, dem Tagesverbrauch). Dazu wurde in einer 15-Minuten-Pause die Unterstufe im Schulhof vergattert, um sich ablichten zu lassen. Natürlich wollten die Schüler_innen wissen, wozu das gut sein soll – und so haben sie auch nebenbei etwas über nachhaltige und nicht nachhaltige Lebensmittelproduktion erfahren …..
Alle Werke unserer Schüler und Schülerinnen werden bei der EXPO in Mailand, die sich ja um das Thema „Ernährung“ dreht, gezeigt; und manche davon kommen vielleicht auch in Unterrichtsmedien zum Einsatz, die im Rahmen von „Eathink“ erstellt werden.
Denn genau darin besteht der Sinn dieses über drei Jahre laufenden Projekts: Dass Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Vertreter_innen von NGO-Organisationen, Bäuerinnen und Bauern und Schulbehörden vieler Länder zusammen arbeiten, um die Menschen sensibel dafür zu machen, wo ihre Nahrung herkommen und welche Auswirkungen die Nahrungsmittelproduktion haben kann. Momentan sind an dem Projekt außer Österreichern bereits Vertreter aus Italien, Spanien, Malta, Rumänien, Polen, Kroatien, Ungarn, Slowenien, Portugal und Frankreich beteiligt. Da sich die diesjährige EXPO in Mailand mit dem Thema „Ernährung“ beschäftigt, ist auch dort ein Arbeitstreffen der beteiligten Staaten, an dem auch eine Vertreterin unserer Schule teilnimmt.
Mehr als ein T-Shirt
Die 3C beschäftigte sich im Herbst 2014 im Geschichtsunterricht mit der Frage, wo denn die T-Shirts her kämen. Zuerst starteten sie eine Umfrage, welchen Marken denn ihre Mitschüler_innen den Vorzug gäben. Danach informierten sie sich über die Produktionsbedingungen. Sie waren erstaunt und erschüttert, unter welchen Umständen die meisten dieser Leibchen erzeugt werden. Daher waren die nächsten Fragen nur logisch: Sollte man nicht an diesen Faktoren etwas ändern und wie viel wäre man bereit, dafür mehr zu zahlen?
Abgerundet wurdet die Recherche durch einen Besuch im Weltladen Stammersdorf und durch die Gestaltung eigener – natürlich fairer! – T-Shirts.
Ihre Ergebnisse fassten Sie in einem Plakat zusammen.
So schmeckt Zukunft
Am 29. April 2015 drängten sich über 40 Schüler_innen in unserem KoSo-LAB um zwei Gästen zuzuhören. Wer glaubt, das könne nur im Chaos enden, hat sich geirrt: Gebannt horchten die Fünftklässler den zwei Personen zu, die einen kleinen Einblick in ihr Lebensumfeld gaben: Frau Shoba und Herr Elango aus Indien begegneten unseren vorgefertigten Meinungen über dieses Land und rückten sie zurecht.
Unter dem Motto: „Wie schmeckt die Zukunft? – von Curry und heiligen Kühen“ waren sie auf Einladung der Katholischen Aktion Wien durch die Schulen getourt. Frau Nayar Shoba ist als Regionalmanagerin für Fairtrade Tat für Tag mit den negativen Auswirkungen des Welthandels konfrontiert. Klimawandel und Globalisierung werden für die indischen Kleinbauern und -bäuerinnen zunehmend existenzbedrohend. Die studierte Agrarwirtin setzt sich für eine faire Entlohnung der Arbeiter_innen und Unabhängigkeit der Produzent_innen ein. Sie beeindruckte uns durch ihre energische und dynamische, aber sehr liebenswerte Art.
Herr Raghunathan Elango ist seit neun Jahren Konsulent aller Programme von Dreikönigsaktion und Katholischer Frauenbewegung in Südindien. Er kann beobachten, wie sich dadurch die Situation in Tamil Nadu verändert und tut selbst alles dazu, damit immer mehr Menschen „gut leben“ können. Er sieht auch den Vorteil der Globalisierung: Wenn man weltweit voneinander lernt!
Dies haben diese beiden Botschafter erreicht, denn es wir uns in Erinnerung bleiben: die Vielfalt der Sprachen in diesem Land, der große Respekt, mit dem sie den Menschen gegenübertreten (weil in jedem etwas Göttliches steckt – wir haben das in unserer Kultur schon vergessen, verdrängt, verworfen – schade!) und vor allem auch die Fülle an Gerüchen! Denn die Gäste brachten allerlei Gewürze mit und ließen raten, was denn nun Curry sei – die richtige Antwort, selbstverständlich, lautet: Alles zusammen! Oder, wie Frau Shoba es ausdrückte: Es braucht ganz Indien, um ein gutes Curry zusammenzubringen!
Die Frage, die bleibt, ist: und welchen Beitrag leisten WIR zum Wohlgeschmack des Weltcurrys?
Denn so sollte Zukunft schmecken: wie ein harmonisches Weltcurry ….
