Färbeworkshop an der Modeschule Hallein

Projektbericht: Färben mit Indigo – Nachhaltigkeit trifft Handwerk

Im Rahmen eines fächerübergreifenden Workshops mit Christiane Seufferlein von Faser und Farbe erhielten die Schüler*innen der 2A und des ersten Kollegs der Modeschule Hallein die Möglichkeit, das traditionelle Färbeverfahren mit Indigo kennenzulernen und praktisch umzusetzen.

Der Schwerpunkt lag nicht nur auf der handwerklichen Durchführung des Färbevorgangs, sondern auch auf der Vermittlung fundierter theoretischer Grundlagen: Thematisiert wurden natürliche Färbemethoden und ihre Unterschiede untereinander, Nachhaltigkeitsaspekte von Pflanzenfarben sowie der kulturelle Hintergrund der japanischen Shibori-Technik.

Während des dreitägigen Projekts setzten die Schüler*innen eigenständig Färbebäder an, bereiteten die biozertifizierten Stoffe von C. Pauli in verschiedene, an die Shibori-Falttechniken angelehnten, Varianten vor und färbten diese anschließend mit Indigo. Dabei wurden nicht nur ökologische Aspekte, sondern auch der Wert von Handwerk, traditionellen Techniken sowie ein bewusster Umgang mit Materialien betont. Die Schüler*Innen haben den Prozess von Anfang bis Ende selbstständig durchlaufen und die entstandenen Stoffe sind individuell gestaltet und einzigartig gemustert.

Im nächsten Schritt des Projekts werden die Prinzipien des Zero-Waste-Designs vermittelt. Ziel ist es, die gefärbten Stoffe möglichst vollständig in kreative Werkstücke zu integrieren, um Materialverschwendung zu vermeiden und nachhaltiges Gestalten konkret erlebbar zu machen. Im kommenden Schuljahr entstehen daraus individuelle Werkstücke, die Kreativität, Nachhaltigkeit und handwerkliches Können vereinen sollen.

Das Indigo-Färbeprojekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung im schulischen Kontext. Die Schüler*innen setzen sich nicht nur mit traditionellen Handwerkstechniken auseinander, sondern reflektieren auch globale Zusammenhänge von Textilproduktion, Ressourcennutzung und Konsumverhalten. Durch den Fokus auf nachhaltige Materialien, den verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen und das Prinzip des Zero Waste fördert das Projekt ein tieferes Verständnis für Fair-Trade-Grundsätze und stärkt das Bewusstsein für ökologische und soziale Verantwortung in der Modebranche.

Autorin: Kirnich Julia